Symptomaufstellung Akne: Warum die Ernährung Akne nicht heilen wird

Deniz leidet seit circa zehn Jahren unter Akne. Ausgelöst wurden die Hautprobleme damals durch die erste Pille, die sie verschrieben bekam. Heute ist sie ausgebildete Ernährungsberaterin und versucht vor allem über die Ernährung ihre Akne in den Griff zu bekommen. Da die Akne vor allem das Gesicht und den oberen Rücken betrifft, kann sie die Hautstellen nicht verstecken. Das Schlimmste für sie ist, der gefühlte Kontrollverlust, den sie erleidet, wenn ein neuer Schub auftritt und die Scham, was andere über sie denken könnten.

Ziel der Aufstellung

Deniz wünscht sich, dass sich ihr Hautbild verbessert und dass sie sich wieder wohl in ihrer Haut fühlt.

Aufgestellt werden:

  • Deniz
  • Deniz’s Mutter
  • Deniz’s Vater
  • Die Akne

Später noch:

  • Die Lösung

Aufstellungsverlauf

Sobald alle Figuren auf dem Brett stehen fällt auf, dass die Akne ganz nah hinter Deniz steht. Sie hat das Gefühl, dass die Akne ein Teil von ihr ist und empfindet es als angenehm, dass sie da ist.

Das Symptom wird anerkannt und wertgeschätzt

Im Gespräch stellt sich heraus, dass Deniz oft sehr sensibel auf Stimmungen, Geräusche, Koffein oder andere Reize reagiert. Dadurch fühlt sie sich oft so „anders“ als andere. Sie braucht einfach gefühlt mehr Rückzug und Zeit für sich. Die Akne-Figur vermittelt ihr ein Gefühl von Sicherheit und Schutz. Deniz erzählt, dass es tatsächlich öfter so ist, dass sie sich Zeit für sich nimmt, bzw. Gesellschaft meidet und dafür den Zustand ihrer Haut als Entschuldigung oder Rechtfertigung nutzt.

Ich kläre sie darüber auf, dass das ihr sogenannter „Krankheitsgewinn“ ist. Dass die Akne ihr dabei hilft, ihr Bedürfnis nach Rückzug auszuleben.

Auf meinen Vorschlag hin bedankt Deniz sich bei ihrer Akne-Figur dafür, dass sie ihr diesen Schutz bietet.

Schuldgefühle werden zurückgelassen

Im Weiteren Verlauf kristallisiert sich heraus, dass Deniz sich oft schuldig fühlt. Auch für Dinge, für die sie offenbar nichts kann. Zum Beispiel, wenn sie einen Streit beobachtet, fühlt sie sich schuldig, dass sie ihn nicht verhindern konnte. Auf dem Aufstellungsbrett finden wir diese Schuldgefühle bei ihren Eltern wieder. Nachdem sie ihre Figur ein wenig von ihnen entfernt hat, spürt sie dort eine Einsamkeit und fühlt sich schuldig, dass sie im richtigen Leben nicht mehr Zeit mit ihren Eltern verbringt.

Auf meinen Vorschlag hin sagt Deniz ihren Eltern, dass sie deren Traurigkeit und Einsamkeit von nun an bei ihnen lässt. Danach strahlt sie und sagt, dass sie sich erleichtert fühlt.

Die Lösung kommt ins Spiel

Dennoch ist die Akne-Figur immer noch sehr nah bei ihr und Deniz kann ihr nicht sagen, dass sie gehen soll. Sie will sie bei sich behalten.

Also nehmen wir eine neue Figur dazu: „Das, was gebraucht wird, damit die Akne gehen kann“ („Die Lösung“). Diese Figur steht ebenfalls hinter Deniz, neben der Akne. Akne und Lösung schauen sich konfrontativ an.

Die Aufstellung kommt ins Stocken

Die neue Figur ist sofort positiv besetzt. Auch sie gibt Deniz Sicherheit und Gewissheit. Nun kann die Deniz-Figur sich ein Stück von der Akne weg und auf die Lösung zu bewegen.

Deniz erklärt dieses Stadium der Aufstellung so: „Die Akne bleibt so lange bei mir, bis sie abgelöst wird. Wie bei einem Staffellauf. Sie wartet auf ihre Ablösung.“

Sie kann der Akne aber nach wie vor nicht sagen, dass sie gehen soll. Die Aufstellung droht, hier zu Ende zu sein. Das Paradoxon unseres Unterbewusstseins wird hier sehr deutlich: Die Akne, die Deniz ja loswerden will, empfindet sie hier als positiv. Der Grund dafür ist, dass sie Deniz hilf, ihr Bedürfnis nach Ruhe und Zeit für sich zu befriedigen.

„Die ganze Situation wirkt so eingefroren. Genau so war es die letzten Jahre!“

Deniz

Eine Entscheidung wird getroffen

Damit die Aufstellung weiter geht, schlage ich vor, dass Deniz einen Schritt nach vorn, also von der Akne-Figur weg macht. Daraufhin entsteht der folgende Dialog:

Deniz: „Das fühlt sich nach einer Entscheidung an.“
Sophia: „Eine Entscheidung wofür?“
Deniz: „Loszulassen.“
Sophia: „Was willst du loslassen?“
Deniz: „Die Akne.“
Sophia: „Was noch?“
Deniz: „Die Last, die da dran hängt und das, was mich einschränkt.“
Sophia: „Was schränkt dich ein?“
Deniz: „Dass ich mir ständig Gedanken mache, wie ich mein Leben so hautfreundlich wie möglich gestalte und alles danach ausrichte.“
Sophia: „Geht es um Kontrolle?“
Deniz: „Ja, genau. Und dabei gehen der Spaß und die Leichtigkeit verloren. Die Lösung steht nämlich für Leichtigkeit. Ich sehe jetzt auch, was die Akne mir angetan hat, was sie mir alles an Lebensfreude und Erlebnissen genommen hat.“
Sophia: „Sag doch mal: Ich entscheide mich für die Leichtigkeit.“

Deniz wiederholt den vorgeschlagenen Satz und ist sichtlich gerührt. Tränen fließen über ihr Gesicht.

Ein Knoten ist geplatzt

Nachdem hier offenbar ein Knoten gelöst wurde, kann die Lösungs-Figur, die für Leichtigkeit steht, plötzlich näher kommen. Sie steht nun hinter Deniz und die Akne-Figur kann das Systembrett verlassen.

Deniz: „Ich habe das Gefühl, dass ich so verkrampft nach einer Lösung gesucht habe, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich einfach loslassen kann. Dass das ganze Verkopfte die Sache noch schlimmer gemacht hat und ich die Akne deshalb brauchte.“

Fazit

Diese Beispiel zeigt sehr schön, dass jedes Symptom – auch wenn wir es noch so sehr los werden wollen – einen nutzen für uns hat. Erst, wenn wir diesen Nutzen erkennen und anerkennen, können wir uns auf den Weg machen, das dahinter liegende Bedürfnis auf andere Art und Weise zu befriedigen. Für Deniz liegt der Schlüssel zur Heilung zum einen darin, ihr Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug auch ohne die Rechtfertigung des schlechten Hautzustandes zu befriedigen. Zum anderen darf sie wieder mehr Leichtigkeit in ihr Leben lassen indem sie die teilweise strengen Diäten und Schlafenszeiten ein bisschen flexibler gestaltet.

Möchtest du auch eine Symptomaufstellung bei mir buchen? Dann schreib mir gerne eine E-Mail und vereinbare ein kostenfreies Erstgespräch.

Teile diesen Blogartikel!

Sophia Coach für Haut und Herz

Hey, ich bin Sophia!

Ich bin Expertin für die psychische Komponente körperlicher Beschwerden. Mit systemischer Therapie helfe ich dir, die Botschaften deines Körpers zu verstehen.

Familienaufstellung weiß

Symptomaufstellung

Finde heraus, welches emotionale Thema hinter deinen Beschwerden steckt – wir fragen gemeinsam dein Unterbewusstsein!

1:1 Intensiv-Begleitung

Du willst deinen Körper und deine Beschwerden nachhaltig lindern? Dann buche mich mit all meiner Expertise. Ich begleite dich 12 Wochen lang.

Trage dich jetzt in den Newsletter ein und erhalte das Meditations-PDF als Download

Der Newsletter-/E-Mail-Versand erfolgt entsprechend meiner Datenschutzerklärung über den Anbieter Mailchimp Du erhältst Inspirationen, Informationen und Freebies rund um die Themen Hautgesundheit und emotionales Gleichgewicht. Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.