Neurodermitis und Ernährung hängen zusammen. Worauf du wirklich achten solltest, wenn du Neurodermitis hast, erklärt Neurodermitis-Coach Sarah Knott im Interview. Außerdem hat sie drei einfache Tipps, mit denen du sofort starten kannst, wenn du deiner Neurodermitis-Haut etwas Gutes tun willst.
Interview mit Neurodermitis-Coach Sarah Knott
Die erste Frage ist eher eine Bitte. Für alle, die dich nicht kennen: Stell dich doch selbst einmal kurz vor:
„Ich bin Sarah und wohne in der Nähe von Hamburg. Ich bin ganzheitlicher Neurodermitis-Coach und bin da hingekommen, weil ich selbst starke Neurodermitis hatte. Mein stärkster Schub hat nach der Geburt von meinem zweiten Sohn angefangen. Anderthalb Jahre ging es bergauf und bergab mit meiner Haut – aber immer mehr bergab. Kortison hat die Symptome teilweise unterdrückt, aber das ist ja keine Heilung. Erst als ich einen guten Heilpraktiker gefunden hatte, kam ich in die ganzheitliche Therapie und von da an ging es Stück für Stück wieder bergauf.“
Wie kamst du dazu, dich als Neurodermitis-Coach selbstständig zu machen?
„Ein wichtiges Erlebnis war, dass ich beim Heilpraktiker das erste mal so richtig gesehen wurde. Nicht nur fünf oder zehn Minuten, wie beim Arzt, der mir gesagt hat ,Sie haben Neurodermitis, da müssen Sie mit leben, hier ist Kortison‘. Sondern da hat sich jemand wirklich Zeit für mich genommen. Die Schulmedizin konnte mir einfach nicht helfen, aber ich war an einem Punkt, an dem ich so nicht mehr leben wollte. Bei mir waren vor allem Gesicht, Hals und Hände betroffen und ich habe mich einfach nicht mehr wohl gefühlt in meiner Haut. Erst durch den ganzheitlichen Ansatz bin ich meinen Ursachen auf die Schliche gekommen und genau das möchte ich heute an meine Kundinnen und Kunden weitergeben: Ich will ihnen Hoffnung machen und ihnen sagen, dass es mehr gibt als Kortison und sie selbst ganz viel für ihre Haut tun können – insbesondere, was die Ernährung angeht. Es soll einfach niemand so leiden wie ich damals.“
Was war dein größtes und wichtigstes Learning auf deinem Weg zu gesunder Haut?
„Meine größte Erkenntnis war, dass der Körper schon genau weiß, was er braucht. Viele Menschen, die unter Neurodermitis leiden, haben ihre Intuition verloren. Dabei ist es so einfach: Wenn man sich fragt, ,was brauche ich gerade?‘, kommt eigentlich immer eine Antwort. Und wenn es nur ein Wort ist wie zum Beispiel ,Entspannung‘. Es ist so wichtig, wieder darauf zu hören und da ins Vertrauen zu kommen.“
Du bietest Ernährungsberatungen für Menschen mit Neurodermitis an. Was sind die häufigsten Fragen deiner Kundinnen und Kunden?
„Die häufigsten Fragen sind ,was darf ich Essen?‘ und ,was sollte ich essen?‘. Dabei gibt es nicht die eine Neurodermitis-Diät, die für alle gilt. Mir ist immer wichtig, dass meinen Coachees klar ist, dass sie im Grunde alles essen dürfen. Es geht nicht darum, etwas zu verbieten. Sondern eher darum, herauszufinden, was sie gut vertragen und dann dürfen sie alles essen, was sie gut vertragen.“
Was glaubst du: Kann man mit Ernährung allein seine Neurodermitis heilen?
„Heilen, nein. Allein mit der Ernährung kann man nicht heilen, aber man kann mit der Ernährung den Körper bei der Heilung unterstützen. Denn alles, was du nicht gut verträgst und trotzdem isst, hält den Körper von der Heilung ab. Ich habe da immer mein Beispiel mit den Karotten: Ich habe nämlich immer Karotten gegessen, weil ich nicht wusste, dass ich gegen Karotten allergisch bin. Und wenn man dann täglich etwas isst, was den Körper belastet, kann er natürlich nicht heilen. Wenn man hingegen etwas isst, was man gut verträgt, kann der Körper die Kraft, die er sonst in die Verdauung der belastenden Lebensmittel gesteckt hat, in die Regeneration stecken.“
Was braucht es noch, damit die Neurodermitis abklingt?
„Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz. Neben Ernährung auch Darmgesundheit, die Mineralstoffdepots müssen gefüllt werden und natürlich muss es auch um die Frage gehen, ,wie führe ich mein Leben?‘. Man sollte gesunde Routinen etablieren, wie morgens Wasser trinken, sich Zeit zum Essen nehmen und Ruhepausen einbauen.“
(Wenn du sinnvolle Routinen im Sinne des Ayurveda lernen willst, dann schaue dir doch mal meine 12-wöchige Intensivbegleitung an.)
Zum Schluss: Drei Tipps zur Ernährung bei Neurodermitis, die jeder sofort umsetzen kann:
- Viel frisches Obst und Gemüse essen, das man wirklich verträgt. Vor allem viel Grünes: Grünes Gemüse, Salate und Frische Kräuter. Wer zum Beispiel über das Mittagessen etwas frische Petersilie gibt, bekommt einen richtigen Vitalstoffbooster.
- Ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen. Das geht zum Beispiel durch täglich einen Löffel Leinsamen oder Flohsamenschalen und damit verbunden ist der dritte Tipp:
- Viel trinken. Gerade wenn die Haut trocken ist, ist ein Liter nicht genug. Der Körper zeigt ja schon, dass er Flüssigkeit braucht und da sollten es schon mindestens zwei Liter täglich sein.
Wenn du mehr über Sarah und ihre Arbeit wissen willst, findest du sie unter www.sarahknott.de oder bei Instagram unter sarah.hautgesundheit.