Tina steckt seit mehreren Jahren in einem Neurodermitis-Schub – mit vielen Höhen und Tiefen. Bei Instagram berichtet sie ihren Followern, wie es ihr geht und teilt ihre Erfahrungen mit verschieden Ansätzen, ihre Haut zu heilen. Auch eine Aufstellung bei mir hat sie schon gemacht – und war begeistert. Nun habe ich sie interviewt und nach weiteren Tipps bei Neurodermitis gefragt.
Du steckst seit Jahren einen Neurodermitis-Schub und hast irgendwann angefangen, bei Instagram darüber zu berichten. Wie kamst du dazu?
Tina: „Das ist echte ein gute Frage, was damals meine Intention war. Bei meinem letzten Schub war ich 18 und damals gab es noch keine sozialen Medien, da gab es vielleicht mal eine Zeitschrift, um sich über Neurodermitis zu informieren, aber eine einfache Möglichkeit, in Kontakt mit anderen Betroffenen zu kommen, gab es noch nicht. Ich denke, ich wollte mich zunächst selbst informieren, was andere so machen, um wieder gesund zu werden.
Mit der Zeit haben mir dann immer mehr Betroffene geschrieben. Wir haben uns ausgetauscht und so habe ich sehr viele gute Tipps zu Pflege und Behandlungsmethoden bekommen und auch weitergegeben. Das Wertvolle an Instagram ist also für mich der Austausch mit anderen Betroffenen und die Gewissheit, dass ich damit nicht allein bin.“
Wie ist dein aktueller bzw. letzter Schub verlaufen?
Tina: „Es fing 2018 an. Da bin ich zum Arzt und habe erst mal Kortisontabletten bekommen. Total bescheuert aus heutiger Sicht. Dadurch waren die Beschwerden den Sommer über erstmal weg. Aber im Dezember 2019 kam der Schub mit voller Wucht zurück. Innerhalb von vier Wochen hat sich die Neurodermitis vom Kopf bis zu den Füßen ausgebreitet.
Und obwohl es so schlimm war, wollte ich kein Kortison mehr nehmen. Ich bekam dann Bestrahlung mit UV-Licht, aber das hat auch kaum geholfen. Also habe ich noch die Ernährung umgestellt. Aber leider wurde mir dann doch klar, dass ich es ganz ohne Kortison auch nicht schaffe. Ich habe dann mit starker Kortisonsalbe gecremt. Und über Nacht waren die Beschwerden wieder weg. Aber mit dem Ausschleichen kamen die Entzündungen an vielen Stellen gleich wieder zurück. Die habe ich dann mit Siriderma behandelt und mich auch viel damit auseinandergesetzt, was mir eigentlich gut tut.“
Was von dem, was du ausprobiert hast, hat dir nicht geholfen?
Tina: „Ich habe mir anfangs viele Cremes gekauft und viele davon haben nicht geholfen. Außerdem habe ich mir einen Entsafter besorgt und viele Smoothies getrunken. Bis ich herausgefunden habe, dass ich zum Beispiel Apfel und anderes Obst und Gemüse gar nicht vertrage. Das Gefährliche an den sozialen Medien ist halt leider, dass es da auch viele sogenannte Experten gibt, die anscheinend ein Patentrezept haben, das aber einfach nicht allgemeingültig ist. Weil die halt nie berücksichtigen, was der Einzelne verträgt und was eben auch nicht.“
Welche Tipps bei Neurodermitis haben dir geholfen?
Tina: „Ich denke, was mir wirklich hilft, ist ein Allgemeinpaket aus Basenbädern, den Cremes von Siriderma, Darmsanierung, Ernährungsumstellung und vor allem auch die Arbeit an der inneren Einstellung. Auch wenn ich nicht sagen würde, dass jeder, der Hautprobleme hat, gestresst oder psychisch labil ist, lohnt es sich, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ich habe ja auch eine Aufstellung mir dir gemacht und das würde ich auch jedem empfehlen. Denn auch Dinge, die uns erst einmal klein vorkommen, können viel verändern. Während des Lockdowns hatte ich eine echt gute Zeit, in der ich immer mit schönen Ritualen ganz entspannt in den Tag gestartet bin. Ich habe dann zum Beispiel morgens Yoga gemacht und einen warmen Porridge gegessen. Das hat mir wirklich gut getan.“
Welche Tipps hast du für alle, die Neurodermitis haben?
Tina: „Besonders jungen Menschen lege ich ans Herz, sich mal ihre Familiensituation oder auch ihren Selbstwert anzuschauen. Es lohnt sich immer auf der emotionalen Ebene zu schauen, was dahinter stecken kann. Zum Beispiel mit einer Symptomaufstellung. Außerdem ist es wichtig, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sich selbst zu informieren. Es wird niemand kommen und dir zuverlässig sagen, was du zu tun hast. Hör dabei auf dein Bauchgefühl und frage dich bei allem – egal ob Creme, Coaching oder Ernährung – ob es das Richtige für dich ist oder ob dir hier gerade etwas aufgeschwatzt wird.“
Mehr Infos zu Tina findest du auf ihrem Insta-Kanal.