In diesem Artikel erkläre ich, was es aus systemischer Sicht zu bedeuten hat, wenn unsere Haut „ausschlägt“ und welche Fragen bei einer Symptomaufstellung zu beantworten sind.
Wenn auf der Haut seelische Themen sichtbar werden
Wenn unsere Haut krank wird kommt etwas, das uns bewegt, an die Oberfläche und wird sichtbar. Bei Neurodermitis zum Beispiel juckt unsere Haut und zwingt uns so, uns damit auseinanderzusetzen. Bei Akne in der Pubertät geht es meist um die aufkeimende Sexualität. Die Hautunreinheiten zeigen an, dass der Geist mit den neuen Bedürfnissen des Körpers noch nicht mitkommt und zwingt die Betroffenen, sich erst einmal mit sich selbst auseinanderzusetzen und ihre Energie in Einklang zu bringen. Da unreine Haut auf andere vermeintlich abschreckend wirkt, zeigt dieses Beispiel sehr deutlich, dass unser System hier das Abwehrt, wovor sich der Geist noch fürchtet: sexuellen Kontakt. Der innere Konflikt wird also nach außen deutlich.
Die Haut – unser größtes Entgiftungsorgan
Die Haut ist auch unser größtes Entgiftungsorgan. Deshalb solltest du dir auch die Frage stellen „wie verarbeite ich ,Gifte‘?“ Damit meine ich einerseits Umweltgifte oder Schadstoffe, die wir über die Ernährung aufnehmen, aber auch eine vergiftete Atmosphäre, zum Beispiel in der Familie. Wie gehst du also damit um, wenn jemand schlechte Laune verbreitet oder seine Mitmenschen schlecht behandelt?
Wenn Grenzverletzungen sichtbar werden
Hautthemen haben häufig auch etwas mit Grenzen zu tun. Schließlich ist die Haut unsere physische Grenze zur Außenwelt. Und wenn im Innern Grenzen überschritten werden, kann ein Hautproblem der Versuch des Systems sein, darauf aufmerksam zu machen. In vielen systemischen Aufstellungen, die ich mit meine Klientinnen mache, geht es darum, dass sie sich nicht gut abgrenzen können, weil sie zum Beispiel nicht gelernt haben, wie das geht oder weil sie Angst davor haben, dann ausgeschlossen zu werden.
Jede Ursache ist individuell
Auch wenn es diese allgemeingültigen Deutungen gibt, bleiben sie immer ein „Kann“. Es können fünf Menschen mit Neurodermitis zu mir kommen – und dahinter stecken mit Sicherheit fünf verschiedenen Ursachen.
Das liegt daran, dass jedes System seiner eigenen Ordnung folgt. Entweder versucht dein Körper mit Symptomen wieder „in Ordnung“ zu kommen oder er versucht, dir mittels Symptomen etwas zu zeigen. Das kann etwas in deinem Körper oder etwas in deiner Familie sein.
Stelle dir diese Fragen, um das Thema Haut aus systemischer Sicht zu beleuchten
- Was ist in Bezug auf deine Haut in Unordnung?
- Was vergiftet dich?
- Wie verarbeitest du Gifte?
- Worauf schaut dein Symptom?
- Was passiert in dir, wenn du auch dort hin schaust?
- Worauf willst du (andere) aufmerksam machen?
- Was sollen andere sehen bzw. nicht sehen?
- Wovor versteckst du dich?
- Wo musst du vielleicht öfter Grenzen setzen, damit es deine Haut nicht mehr für dich tun muss?
- Wo in deiner Familie gab es Grenzverletzungen?
- Hast du das Gefühl, diese Grenzverletzung austragen zu müssen?
Betrachte mit meiner Hilfe deine Haut aus systemischer Sicht
Mit einer Symptomaufstellung können wir deine individuellen Themen, die hinter deinem Symptom stehen, sichtbar machen und im besten Fall auch auflösen. Wenn du mit einer der oben stehenden Fragen in Resonanz gehst, dann kontaktiere mich gerne!
Eine kleine Übung zum Schluss
Schließe die Augen und stell dir vor, dein Hautproblem stünde neben dir: Schau es dir an, geh mit ihm in Kontakt und beobachte dabei, wo es hinschaut. Was möchte hier gesehen werden?